BANDBESPRECHUNG 2|2015: FLUX
Es ist schon eine atypische Combo, die sich 2014 in Aschaffenburg formiert hat: Ein Organist, der mit seinem ehemaligen Schlagzeuglehrer und wiederum dessen Bandkollegen an den sechs Saiten vertrackte Songs komponiert. Doch was zunächst verwirrend klingt, ist flugs erklärt. Paul Gehrig – mittlerweile passionierter Hammond-Organist und Initiator des Projekts FLUX – nahm im Kindesalter Schlagzeugunterricht bei Claus Hessler. Vor einiger Zeit benötigte Gehrig im Rahmen eines Konzerts beim Bayerischen Rundfunk einen fähigen Drummer, woraufhin er seinen einstigen Lehrer engagierte. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit entstand die Idee, weiterhin produktiv zu kooperieren. Ein paar Gespräche später saß Ausnahmegitarrist Thomas Langer mit im Boot – FLUX war geboren.
Obwohl jeder von ihnen bereits vieles erreicht hat, treibt sie stets die Motivation um, neue musikalische Projekte zu initiieren. Gehrig erklärt das folgendermaßen: „Die Musik ist ein unendlicher Bereich. Man sollte nie aufhören, diesen zu erkunden. Und das geht am besten mit neuen Projekten. An diesen wächst man musikalisch wie auch persönlich. Ohne neue Projekte tritt man auf der Stelle und die Musik wird einem nach und nach weniger Spaß bereiten.“
FLUX sieht sich als facettenreiche sowie stilistisch offene Truppe. Das Trio selbst bezeichnet seine Musik als Jazz, wobei eine Einordnung aufgrund der vielen Einflüsse recht schwierig ist. Inspiriert von Künstlern wie Pat Metheny, Barbara Dennerlein und Joey DeFrancesco verarbeiten Gehrig, Hessler und Langer in ihrer Musik Zutaten wie World Music und orchestrale Komponenten. Zudem verwenden sie gelegentlich Muster aus dem Genre Rhythm and Blues sowie der Rock- und Popszenen. FLUX glänzt vor Spielfreude und Risikobereitschaft. Obwohl die Songs bis ins letzte Detail geplant wirken, so sind die Liveauftritte stets unschlagbar dynamisch und erfrischend. Das liegt daran, dass immer Raum für Improvisationen einkalkuliert ist.
Das Herzstück der Instrumentalstücke ist zweifelsohne Paul Gehrigs Hammond Orgel. Sie prägt den charakteristischen Retrosound der Band. Um dieses unverwechselbare Feeling bei jedem Konzert zu garantieren, wird die 300 Kilogramm schwere Orgel selbst endlose Treppen hoch und runter gewuchtet.
Für das Jahr 2015 haben sich die Drei vorgenommen, ihre Musik aktiv zu promoten. Dabei hilft ihnen nicht nur Hesslers Tätigkeit als Endorser für Vic Firth und Sabian. Zu den Referenzen zählen ein Radioauftritt bei BR-Klassik sowie einige namhafte Festivals und Kulturveranstaltungen. Am 6.2. besteht die Möglichkeit, im Maximal in Rodgau einem der hörens- und sehenswerten Konzerte des Trios beizuwohnen.